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Lebenswege und neue Anfänge: Downsyndrom
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Downsyndrom! Ein Schock für den Vater
Alles in meinem Leben haƩe sich ums Geldver- dienen gedreht. Bis ich Lymphdrüsenkrebs be- kam und plötzlich all das, wofür ich gelebt hat- te, nichts mehr wert war. Das Geld nicht und die Karriere nicht. StaƩdessen monatelang Chemo- therapie. Ich wusste nicht, ob ich überlebe. Da wurde mir bewusst, wie sehr ich mir eine Fami- lie wünsche, um die ich mich kümmern kann.
Als ich ein Jahr krebsfrei war, wurde meine Freun- din tatsächlich schwanger. Die Ärzte sagten uns zwar nach einer der üblichen Blutuntersuchun- gen in der zwölŌen SchwangerschaŌswoche, dass bei unserem Baby ein erhöhtes Risiko für Triso- mie 21 bestehe, für das Downsyndrom, aber ich ging trotzdem von einem gesunden Kind aus. Die Geburt war wie drei Weltwunder zusammen. Ich liebte mein Kind von der ersten Sekunde an.
Fünf Tage nach der Geburt kam der Schock
Am fünŌen Tag nach der Geburt, als wir die Kli- nik verlassen wollten, kam dann der Schock: Der Kinderarzt sagte uns, dass die geneƟsche Analy- se seinen Anfangsverdacht leider bestäƟgt habe und bei Lea Patrizia das 21. Chromosom dreifach vorhanden sei. Meine Freundin haƩe es längst ge- ahnt. Sie war nicht mal enƩäuscht, sie konnte Lea Patrizia einfach so annehmen, wie sie war. Dass ich total geschockt war, konnte sie nicht verste- hen. In meinem Kopf liefen Bilder ab von Kindern mit heraushängender Zunge, mit dicken Brillen- gläsern und diesen schrägstehenden Augen. Ich habe Trisomie 21 noch als Mongolismus kennen-
gelernt. Sonst wusste ich nichts darüber. Ich hat- te keinen Kontakt mit behinderten Menschen. Am meisten quälte mich die Angst, dass ich schuld sein könnte an ihrer Behinderung. Ich dachte, dass meine Zellen bei der Zeu- gung vom GiŌ der Chemo zerstört waren. Eine Woche habe ich gebraucht, um den ersten Schrecken über die Diagnose zu verdauen. Ich zog mich kompleƩ zurück, ich wollte nicht reden. Ich musste mich schlaumachen, Studien lesen, Exper- ten ausfragen, das Internet nach Ursachen und
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