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Paddler gegen den Plastikstrom ‐ Original‐Text ‐
PADDLER GEGEN DEN PLASTIKSTROM
Gemächlich fließt die Mosel durch das mit Weinbergen gesäumte Tal. Stephan Horch gleitet in seinem Kajak hinaus auf den Fluss. Sein Ziel: Unrat einsammeln. Denn auf den zweiten Blick sieht man, dass das Idyll voller Müll ist. „Da hängt eine Plastiktüte im Baum, dort liegt ein Kanister im Schilf.“ Horch schüttelt sanft den Kopf. Seit drei Jahren paddelt der Fotodesigner mindestens zweimal pro Woche auf der Mosel. „Ich liebe das Wasser. Das kommt für mich direkt nach Familie“, sagt Horch. „Ich freue mich ehrlich über jede Plastikflasche, die nicht im Meer landet.“ Er weiß, dass der stete Strom aus Plastik nicht abebbt und er unablässig von neuem beginnen muss. Doch er lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Das Sam‐ meln hilft ihm, sich nicht zu sehr über unnötige Verpackungen und den nachlässigen Umgang mit der Natur aufzuregen. Um das Ausmaß der Verschmutzung publik zu machen, fotografiert Horch den Müll und zeigt die Bilder auf seiner Seite im Internet. Er ist mit Gleichgesinnten auf der ganzen Welt vernetzt. „Immer mehr Menschen schreiben mir, dass sie auf ihren Spaziergängen nun auch Müll einsammeln. Das macht mich glücklich.“
© nat verlag 2016
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