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Essen ist fertig: Ferran Adrià

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FERRAN, ESSEN IST FERTIG!

Prominente erzählen, wie es früher bei ihnen am EssƟsch zuging. Diesmal: Starkoch Ferran Adrià

„Viele Leute meinen, dass ich als kleiner Junge auf ei- nem Stuhl vor dem Herd stand und stundenlang in den Töpfen meiner Mut- ter herumgerührt habe. Nein! Ich interessierte mich überhaupt nicht fürs Kochen. Meine MuƩer war auch keine Gourmet-Köchin,

derlich streng, er hat es sogar mitgemacht, dass ich mit 17 die Schule schmiss, ich war immer sehr freiheits- liebend. Das Familienes- sen hat sich dann später wiederholt – auf ganz andere Weise: In meinem Restaurant ‚El Bulli’ saßen das Team und ich zusammen

sie machte normale Gerichte für den Hausgebrauch. Trotzdem war für mich ihre TorƟlla die beste der Welt – eben weil meine MuƩer sie gemacht haƩe. Als Junge aß ich gern Nudeln, Steak und kleine gebratene Sardinen. Das Größte aber waren für mich Pommes. Also nix mit feiner Küche! Beim Essen saßen wir alle zusammen, meine Eltern, meine Geschwister und ich, da war meist gute SƟmmung. Mein Vater war nicht son-

und aßen, wenn wir uns nicht um die Gäste kümmerten. Zum Team gehörten 75 Leute, und jeden Tag fragten wir uns: ‚Was isst denn die Familie heute?’ Meist waren es einfache Gerichte, Fischsuppe, Salat oder gegrilltes Hühnchen – nichts Extravagantes. Überhaupt mag ich bo- denständige Küche. Meine Lieblings- gerichte? Jetzt werden sich vielleicht wieder Leute wundern. Also: Ich liebe Gazpacho. Und TorƟlla – nach wie vor.“

„ALS KIND MOCHTE ICH POMMES AM LIEBSTEN. ALSO NIX MIT FEINER KÜCHE“

Ferran Adrià, 1962 in Katalonien geboren, ist Mitbegründer der Mo- lekularküche, bei der Produkte ganz neue EigenschaŌen bekommen - und aus Olivenöl eben z.B. Bonbons werden. Sein Lokal „El Bul- li“ wurde mehrfach als bestes Restaurant der Welt ausgezeichnet. BONBONS AUS OLIVENÖL? TYPISCH ADRIÀ!

© nat verlag 2015

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