Lexikalisch-semantische Störungen - Begleittext
Materialbeschreibungen: 8 Objektrelationen
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Bei der Vervollständigung dieser Sätze sollen - abhängig vom jeweiligen Verb - Komplemente unterschiedlicher Struk- tur konstruiert werden. Für alle Verben ist eine solche Ergänzung obligatorisch, da - zumindest in einem strengen Sinne - keines detransitivierbar ist. Die Aus-
wahl des lexikalischen Materials dieser Komplemente wird vom Satzkontext unterschiedlich stark beeinflußt. Be- sonders geeignet ist diese Übung für Patienten, deren Wortfindung mittel bis leicht gestört ist.
S/KON
V/N
Objektrelationen
8.30
Die Bäuerin verkauft auf dem Markt Kartoffeln und Eier. Die hier vorgegebenen Sätze enthalten in ihrer Endposition eine komplexe NP, die vom Patienten um ein zweites No- men ergänzt werden soll. Doch abhän- gig davon, wie dieser die Stimulussätze
strukturell tatsächlich analysiert, kann er in vielen Fällen anstelle eines No- mens auch alternativ eine VP konstru- ieren und lexikalisieren.
S/KON
N/V
Objektrelationen
8.31
Der Koch will die Schnitzel klopfen und
panieren.
Hier soll der Patient ein zweites Verb im Satz ergänzen. Der semantische Gehalt der Stimulussätze wurde dabei so konzipiert, daß das vorgegebene und das zu ergänzende Verb entweder bedeutungsnah sind oder Handlungen 9 INSTRUMENTELLE RELATIONEN Eine instrumentelle Relation im hier verwendeten Sinne ist die Beziehung zwischen einem Gegenstand und sei- ner Verwendung oder Funktion. Die entsprechende Bedeutungsrelation zwischen einem Nomen und einem Verb kann dabei semantisch sehr eng sein, also zum Zentrum des Nominal- konzepts gehören (z.B. Messer/ schneiden ), sie kann aber auch aus pragmatischem Wissen resultieren und
bezeichnen, die in einer chro- nologischen oder situativen Beziehung zueinander stehen oder beides. Wie bei 8.30 gibt es allerdings auch hier die Möglichkeit, statt eines einzigen Verbs eine komplette VP zu ergänzen.
gehört damit an die Peripherie des Nominalkonzepts (z.B. Pinzette/ Holz- splitter entfernen). Konzipiert wurden insgesamt 6 AB, davon thematisieren 4 die relevante Bedeutungsbeziehung auf der Wort-, 2 auf der Satzebene. 2 AB entfallen dabei auf die Bearbeitungs- modalität AUS, 4 sind vom Typ KON. Zielgruppe dieser Übungen sind hier vor allem Patienten mit schweren bis mittelgradigen Wortfindungsstörungen.
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