Lexikalisch-semantische Störungen - Begleittext
Theoretischer Hintergrund
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verwendet werden (zur Beziehung zwi- schen Basiskonzepten und Aphasie im Deutschen s.a. Leuninger et al., 1987). Auf dem Hintergrund der hier skizzier- ten Überlegungen, die nur einen klei- nen Einblick in die zwar äußerst span- nende, aber auch recht heterogene Forschungslage vermitteln, sind die vorliegenden Materialien zur Therapie lexikalisch-semantischer Störungen entwickelt worden, die zu einer effizien- ten sprachsystematischen Behandlung dieser aphasischen Beeinträchtigungen beitragen sollen. Die generellen Fakto- ren für die Störbarkeit bzw. Fehl- verarbeitung semantischer Informatio- nen im Lexikon lassen sich u.E. dabei wie folgt systematisieren (vgl. Stacho- wiak, 1979, S.195f.): Grundsätzlich können unter den Bedingungen einer Aphasie sowohl die einzelnen Konzepte als auch die KENNZEICHNUNGSPRINZIPIEN Die vorliegende Sammlung von Ar- beitsblättern ist in 12 Kapitel gegliedert. Jedes dieser Kapitel enthält Aufgaben in verschiedenen Schwierigkeitsgraden und in unterschiedlichen Bearbei- tungsmodalitäten auf Wort- und auf Satzebene. Die Kapitel sind nach lingu- istischen Kriterien zugeschnitten, indem sie jeweils eine wichtige lexikalische oder semantische Relation thematisie- ren, wobei wir mit den zentralen klassi- fikatorischen Relationen begonnen ha- ben, um über andere lexikoninterne Beziehungen am Ende zu satzrelevan-
interkonzeptuellen Relationen und Verknüpfungen beeinträchtigt sein. Prinzipiell gibt es nicht nur Störun- gen innerhalb des semantischen Systems, sondern auch bei der pro- zessualen Verarbeitung der in ihm enthaltenen Informationen. Denkbar sind auch solche Fehlver- arbeitungen, die auf (vielleicht nur temporären) Hyper- oder Hypoakti- vierungen des semantischen Netz- werks beruhen, wobei die Reprä- sentationen sowie die Verarbei- tungsprozesse selbst intakt sind. Welches dieser denkbaren Defizite, die als semantisch-lexikalische Stö- rungen im Sprachverhalten beo- bachtet werden können, mit wel- chem Syndrom korreliert, ja, ob es überhaupt so klar definierbare Zu- sammenhänge gibt, ist nach wie vor ein neurolinguistisches Geheimnis, dem es auf die Spur zu kommen gilt. ten Relationen zu kommen. Der Ein- stieg in das Material kann an jedem Punkt erfolgen - es handelt sich bei der Reihenfolge der Kapitel nicht um eine logische, aufeinander aufbauende Ab- folge, sondern um eine lose modulare Anordnung. Ebensowenig ist die Abfol- ge der einzelnen Arbeitsblätter inner- halb der Kapitel gleichzusetzen mit der sinnvollsten Reihenfolge ihrer Ver- wendung. Sie wurden aus pragmati- schen Gründen- z.B. um eine bessere Auffindbarkeit zu gewährleisten- immer nach demselben Prinzip angeordnet: die "Wort"-Arbeitsblätter stehen am Beginn des Kapitels, gefolgt von den "Satz"-Arbeitsblättern. Innerhalb dieser
STRUKTUR UND VERWENDUNG DES MATERIALS FORMALER AUFBAU UND
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