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radikal geändert?“ ) oder lassen mehr offen als sie beantworten. Natürlich geht es bei den prominenten  Künstlerinnen auch darum,  die Neugier der Zeitschriften‐Leserin zu befriedigen oder ihr geschickt zu  entgehen. Insgesamt laden die Fragebögen zu einem spielerischen Umgang mit  Aspekten der Lebensge‐ schichte ein und bilden damit einen heiter gefärbten Einstieg in biografische Themen.  

Zusatzmaterialien zu den Originaltexten „Fragen nach Zahlen“ 

Die Originaltexte eignen sich, eventuell orientiert an den Interessen eines Patienten, zunächst als Ge‐ sprächsanlass. Aufgrund ihrer speziellen Form können sie aber  auch als Anlass zur Übung bestimmter  Strukturen (Frage/Antwort, Fragesätze, Zahlen etc.) oder als spielerischer Einstieg in Fragen der eigenen  Lebensgeschichte dienen.   Zunächst gilt es jeweils, die im Fragebogen formulierten Fragen und die dazu genannten Antworten zu  verstehen, sie in eine wörtliche „Bedeutung“ zu übersetzen oder festzustellen, wo sie vage bleiben.   Dabei bringen die Fragesätze ebenso wie die Zahlen beim Vorlesen, Verstehen und Wiedergeben durch  ihre linguistischen Eigenschaften besondere Schwierigkeiten mit sich, auf die eingegangen werden soll‐ te, wenn das nötig ist. Eventuell  nicht wörtlich gemeinte Antworten („300“ auf die Frage „Wie oft haben  Sie Ihr Lieblingskleidungsstück schon getragen?“) sollten gemeinsam „übersetzt“ werden („sehr häufig“,  „so oft, dass man es nicht zählen kann“ etc.), unsinnig erscheinende Fragen können hinterfragt werden,  Fragen, die sich durch die gegebenen Antworten neu stellen, können formuliert werden. Hier kann z.B.  das zu jedem Text formulierte Arbeitsblatt „Weitere Fragen an …“ hinzugezogen werden. Dort sind alle  Antworten einer Prominenten und die dazu gehörenden Fragen noch einmal aufgelistet mit der Auffor‐ derung, zu jeder Antwort selbst eine weitere Frage zu formulieren.  Dies kann  in der Einzeltherapie  ebenso geschehen wie in einem Gruppensetting und eignet sich für schriftsprachliche wie lautsprachli‐ che Verwendung.  .  Da es bei den Originalfragebögen nicht darum geht, einen ganzen zusammenhängenden Text zu lesen,  eignet sich dieses Material – trotz der sprachlichen Komplexität von Fragesätzen – auch für Menschen  mit stärker reduziertem Sprachvermögen.   Fragesätze zu verstehen, zu produzieren und linguistisch korrekt zu beantworten  ist eine anspruchsvolle  sprachliche Anforderung, die gleichwohl im Alltag sehr häufig vorkommt und die für die Kommunikation  mit Anderen hoch relevant ist. Somit sind Aufgaben willkommen, bei denen quasi „nebenbei“  ein Frage‐ Antwort‐Format genutzt wird und das Verstehen, Vorlesen, Formulieren und Schreiben von Fragen bzw.  Antworten geübt werden kann. Der Anlass kann natürlich genutzt werden, um Fragewörter und Frage‐ sätze gezielt bewusst zu machen.

© nat verlag 2015

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