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Essen ist fertig: Thea Dorn

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THEA, ESSEN IST FERTIG!

Prominente erzählen, wie es früher bei ihnen am EssƟsch zuging. Diesmal: SchriŌstellerin Thea Dorn

„Als Kind habe ich jeden Tag im Hotel ‚InterConƟnen- tal’ gegessen, viele Jahre lang. Meine MuƩer war dort GeschäŌsführerin, und ich kam sie nach der Schule mit meinem jünge- ren Bruder besuchen. Das Frankfurter Hotel war für mich die große weite Welt. Der

Essen vorgesetzt zu bekom- men. Der Traum hat sich bislang nicht erfüllt, aber zwei DriƩel meiner Mahl- zeiten nehme ich in Loka- len ein, von bayerischer bis japanischer Küche ist alles dabei. Einmal habe ich in einem Sterne-Restaurant an der Ostsee allein ein fünf-

Koch Pino war Italiener, seine Spa- gheƫBolognese aß ichmit LeidenschaŌ. OŌ saßen PanAm-Stewardessen am NachbarƟsch, und ich bewunderte ihre schicken blauen Uniformen und sehnte mich nach Amerika, am liebsten wäre ich sofort hingeflogen. Erst mit MiƩe 20 war ich zum ersten Mal dort und bin dann prompt zum Barbecue-Fan gewor- den. Die Liebe zu Hotels ist mir bis heute geblieben, ich träume oŌ davon, im Ho- tel zu wohnen und jeden Tag ein anderes

gängiges Trüffel-Menü genossen. Ich las zwischen den Gängen Thomas Mann und fühlte mich sensaƟonell. Ich selbst koche nicht häufig, aber liebe aufwändi- ge Gerichte, vor allem Soßen. Es hat für mich etwas Magisches, wenn von einer Flasche Barolo, Portwein und Braten- fond nur ein paar Esslöffel wunderbarer Soße übrig bleiben. Das ist auch eine Parallele zum Schreiben: Als Autor muss man immer weiter reduzieren, bis am Ende ein intensiver Text herauskommt.“

SIE SCHREIBT ÜBER MORDE UND DIE DEUTSCHE SEELE

Thea Dorn wurde 1970 in Offenbach geboren. Sie schreibt Romane, Theaterstücke und Drehbücher, etwa für den „Tatort“. Im SWR-Fernsehen moderiert sie die Sen- dung „Literatur im Foyer“. Thea Dorn lebt in Berlin.

© nat verlag 2015

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