Menschen - Preview

Lebenswege und neue Anfänge

Originaltexte „Lebenswege und neue Anfänge“

Mit der Rubrik „Anfänge“ kommen in der Zeitschrift „chrismon“ regelmäßig Menschen zu Wort, Männer  und Frauen, die aus unterschiedlichsten Gründen ihren bisherigen Lebensweg überdacht und danach  neu beschritten haben.  Dank der uns von „chrismon“ für diese Rubrik erteilten Abdruckgenehmigung haben wir fünf Texte aus‐ wählen können, die uns für eine Verwendung in der Einzel‐ und in der Gruppentherapie geeignet schie‐ nen. Dabei haben wir ausschließlich solche Texte ausgewählt, in denen männliche Personen aus ihrer  Lebensgeschichte erzählen. Diese Männer gehören sämtlichen Altersgruppen an, haben einen unter‐ schiedlichen sozialen Hintergrund und Bildungsstatus. Auch die Ereignisse, die einen Wendepunkt in  ihrem Leben bewirkt haben, sind nicht miteinander vergleichbar. Was die Erzählungen gemeinsam ha‐ ben, ist die Besonderheit einer Erfahrung, die zunächst eine Zäsur bedeutet, aber danach als Bereiche‐ rung der eigenen Biografie empfunden wird. In Text 1 („Zugbegleiter“) erzählt ein ehemaliger Finanzbe‐ rater, weshalb er sein neues Leben als Zugbegleiter als so viel erfüllter empfindet als sein früheres Be‐ rufsleben. Im zweiten Text („Kreuzbandriss“) macht ein junger Mann die Erfahrung von Abhängigkeit  und Hilflosigkeit, die ihm eine Ahnung von der Gebrechlichkeit des Alters und den Ängsten alter Men‐ schen vor weiterer Versehrtheit verschafft. Im dritten Text („Führerschein“) wird das Autofahren im  Alter thematisiert. Ein alter Herr spricht über den langen und schmerzlichen Prozess,  der dem Verzicht  auf Mobilität im Alter voraus geht, aber letztlich in eine große Erleichterung mündet. Text 4 („Downsyn‐ drom“) ist der sehr persönliche Bericht eines Vaters über den Kampf, den er in seinem Inneren führen  musste, bis er sein Kind bedingungslos akzeptieren und lieben konnte. Der junge Mann, der in Text 5  („Obdachlos“) zu Wort kommt, möchte nach leidvollen Erfahrungen sein Leben wieder in den Griff be‐ kommen und gestalten.  In der Zeitschrift werden die Personen jeweils mit einem Foto vorgestellt. Das Foto haben wir durch eine  Grafik ersetzt, die auf den Erzähler und sein Thema hindeutet. Den in den Texten verwendeten  (Vor)namen eines Protagonisten haben wir, wenn nötig,  verändert.  In Bezug auf Länge und sprachliche Verarbeitungsanforderungen sind diese fünf Texte miteinander ver‐ gleichbar und können daher je nach Interessenlage des Patienten ausgewählt werden. Da es sich um  mündliche Erzählungen aus der Ich‐Perspektive handelt, sind sie auch nahe an der Alltagssprache.

© nat verlag 2015

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