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Sternstunden Nebra, Sachsen-Anhalt: Das Universum ist eine Scheibe

Von Raubgräbern, Hehlern und Gelehrten handelt die Geschichte der berühmten Himmelsscheibe von Nebra. Illegale Schatzsucher förderten die rund zwei Kilogramm schwere Scheibe vor zehn Jahren, am 4. Juli 1999, zusammen mit Schmuck und Prunk- schwertern am Mittelberg bei Nebra ans Tageslicht. Statt reich wurden die Täter 2002 verhaftet und verurteilt und die rund 3 600 Jahre alte und damit weltweit älteste konkrete Kosmosabbildung ging an das Land Sachsen-Anhalt. So, wie das restaurierte Original im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle seither Menschen aus aller Welt anzieht, so ist auch der Fundort des bronzezeitlichen Kultobjektes ein beliebtes Ausflugziel, erst recht, seit vor zwei Jahren am Fuß des Mittelberges das Besucherzentrum „Arche Nebra “ eröffnet worden ist. Im digitalen Planetarium wird das erstaunliche astronomische Wissen, das auf der Himmelsscheibe verschlüsselt ist, begreifbar: Es gilt als sicher, dass man sie als kombinierten Sonnen- und Mondkalender nutzte. Ein Fußweg führt von hier zur ehemaligen Fundstätte, wo ein 30 Meter hoher und extra schiefer Turm als Zeiger einer Sonnenuhr und zugleich als Sternwarte fungiert, in der sich die bronzezeitlichen Himmelsbeobachtungen wieder nachvollziehen lassen. Und da auch der längste Tag des Jahres, die Sommersonnenwende, auf der Himmelsscheibe ablesbar ist, wird in der Arche Nebra dazu ein großes Sommerfest gefeiert.

3 2010 nat verlag

Arche Nebra An der Steinklöbe 16, 06642 Wangen www.himmelsscheibe-erleben.de

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