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Badeseen

Walchensee, Deutschland: Kraftwerk und Kunstwerke

Der tiefblaue bayerische Hochgebirgssee zwischen Herzogstand und Benediktenwand ist so malerisch, dass ihm Lovis Corinth nicht widerstehen konnte. In 60 seiner Bilder taucht der Walchensee als Motiv auf. Der Impressionist verbrachte die Sommermonate in seinem Haus am See. Doch der See ist nicht nur schön, er hat es auch in sich: Zwei Flugzeugwracks aus dem Zweiten Weltkrieg liegen in seinen Tiefen begraben und an seinem Ufer haben die Nazis die letzten Reserven der deutschen Reichsbank vergraben. Der größte Teil wurde später denAlliierten übergeben, doch von den Goldbarren und einem Teil des Geldes fehlt bis heute jede Spur. Das gewaltige Walchensee- Kraftwerk, 1920 von Oskar von Miller geplant und bis heute eines der größten seiner Art, ist ein viel besuchtes Industriedenkmal. Sechs 450 Meter lange Rohre leiten das Wasser des Walchensees zu den 200 Meter tiefer liegenden Turbinen des Wasserkraftwerks am Kochelsee. Wer im See schwimmen will, muss allerdings abgehärtet sein. Das glasklare Wasser ist auch an heißen Sommertagen frisch. Wegen der Wracks in der Tiefe lockt der Walchensee viele Taucher an, wegen der Thermik die Segler und Surfer. Wanderer können mit der Herzogstandbahn auf den Fahrenberg fahren und wie weiland Ludwig II. ins märchenhafte Tal schauen. Dort unten rund um Murnau ist auch die Heimat des Blauen Reiters, der Künstlervereinigung um Gabriele Münter, Wassily Kandinsky und Franz Marc. Ein wahrhaft malerischer Landstrich. Franz Marc Museum Noch mehr Kunst: In Kochel am See wurde in diesem Frühjahr das neue Franz Marc Museum eröffnet www.walchensee.de

5 2010 nat verlag

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