Lexikalisch-semantische Störungen - Begleittext
Materialbeschreibungen: 4 Bedeutungsnähe
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Bei dieser Übung soll der Patient aus einer Gruppe von vier Adjektiven dasje- nige aussortieren, das nicht zu den drei anderen paßt. Die Ähnlichkeit innerhalb der Adjektivtripletten ergibt sich entwe- der aus der Tatsache, daß sie unter- schiedliche Qualitäten von Sinnesein- drücken ein und desselben Wahr- nehmungskanals bezeichnen wie im o.g. Beispiel, oder sie definiert sich
über einen denkbaren gemeinsamen Nominalkontext. Voraussetzung für die sinnvolle Durchführung dieser Übung sind bereits gebesserte Wortspeicher- störungen, da ein nur ungefähres Ver- ständnis der Adjektive nicht zur Lösung führt. Insbesondere dürften auch Pati- enten mit speziellen Unsicherheiten im Gebrauch dieser Wortkategorie von diesem AB profitieren.
W/AUS
A/A
Bedeutungsnähe
4.7 / 4.8
schwarz , klug, trüb, ...
bitter , steil, diesig, ...
weiß : klar: dumm:
herb : saftig: trüb:
... ... Bei diesen AB werden als Stimuli Gruppen von 2 mal fünf Adjektiven vor- gegeben. Die Aufgabe des Patienten besteht darin, die bedeutungsnahen Paare zusammenzuordnen, wobei die Bedeutungsbeziehung in 4.7 die der Antonymie ist, während für 4.8 unter- schiedliche Ähnlichkeitsrelationen be- stehen, die der Patient selbst heraus- finden muß. Demnach ist 4.8 um eini-
ges schwieriger als 4.7, zumal das Wortmaterial im letzteren AB aus- schließlich aus einfachen hochfrequen- ten Adjektiven besteht. Dementspre- chend unterscheiden sich auch die Zielgruppen dieser Aufgaben: im Un- terschied zu 4.8 ist 4.7 schon für mittel- schwere Wortspeicherstörungen geeig- net.
W/KON
A/A
Bedeutungsnähe
4.9
süß, bitter, ...
salzig , herb , ...
Bei dieser Wortfindungsübung werden dem Patienten zwei bedeutungsnahe Adjektive vorgegeben, zu denen er ein oder mehrere zusätzliche finden soll. Dieses äußerst schwierige AB sollte nur solchen Patienten vorgelegt wer- den, die 4.6 bis 4.8 nachweislich ohne Probleme bewältigen. Eine weitere Vo-
raussetzung dafür, daß diese Übung effizient durchgeführt werden kann, ist die Fähigkeit des Patienten, bei seinen Wortassoziationen innerhalb der Kate- gorie der Adjektive zu bleiben, was ein hohes Maß an interner Stabilität dieser Wortart erfordert.
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