Lexikalisch-semantische Störungen - Begleittext

Materialbeschreibungen: 4 Bedeutungsnähe

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NICHTKLASSIFIKATORISCHE RELATIONEN Nichtklassifikatorische semantische Relationen zwischen Wörtern sind all diejenigen Bedeutungsbeziehungen,

genommen werden muß, aber auch um Bedeutungsähnlichkeiten, die als Sy- nonymie ( klauen/stehlen ), Komplemen- tarität ( heiß/kalt ) usw. charakterisierbar sind. Ebenso gehören in diese Katego- rie Bedeutungsüberschneidungen zwi- schen Wörtern ( weinen/traurig ) sowie eher pragmatisch definierte Relationen ( brennen/löschen ).

die nicht hierarchisch organisiert sind. Dabei kann es sich um zentrale, quasi definitorische Beziehungen handeln wie z.B. diejenige, die im semantischen Lexikon zwischen dem Nomen Zitrone und den Adjektiven gelb und sauer an- 4 BEDEUTUNGSNÄHE In diesem Kapitel geht es um verschie- dene Bedeutungsbeziehungen, die zwi- schen Verben und zwischen Adjektiven möglich sind. Die insgesamt 9 AB be- ziehen sich ausschließlich auf die Wortebene und verteilen sich gleich- mäßig auf die drei Bearbeitungsmodali-

täten. Zielgruppe dieser Übungen sind im wesentlichen Patienten mit mittleren und leichteren lexikalisch-semantischen Störungen bei der Wahrnehmung bzw. Produktion von Verben und/oder Ad- jektiven.

W/UNT

V/V

Bedeutungsnähe

4.1 / 4.2

kämmen / schälen blühen reifen wachsen

Aufgabe des Patienten ist es, aus Gruppen von jeweils 4 Verben ein nicht passendes auszusortieren. Die Ähn- lichkeit der Verb-Tripletten definiert sich einerseits durch die von ihnen geteilten syntaktischen Eigenschaften, ande- rerseits durch starke semantische Ähn- lichkeit. Die ausgewählten Items sind in beiden AB identisch, lediglich die Ab- lenker wurden variiert: in 4.1 weichen sie, oft hinsichtlich beider Kriterien, stark von den 3 zusammenpassenden Verben ab, während in 4.2 Ablenker aus benachbarten Bedeutungsfeldern

mit denselben syntaktischen Eigen- schaften ausgewählt wurden. Dieses AB ist demnach deutlich schwieriger. Generell gilt für beide AB, daß es bei der Lösung der Aufgabe oft notwendig ist, in internen Verknüpfungsprozessen semantische und syntaktische Be- schränkungen für die Wahl möglicher Subjekt- oder Objekt-Nomina durchzu- spielen. Ein nur ungefähres Verständ- nis der Wortbedeutungen reicht zumin- dest bei 4.2 nicht aus, um die Aufgabe erfolgreich zu bearbeiten.

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